Gesundheitsuntersuchungen
Hier möchte ich etwas mehr auf die verschieden Test eingehen die es für die Rasse Pudel gibt.
Bei den Pudel gibt es 3 Größen, Toy, Zwerg und den Großpudel. Der Moyen Pudel wird immer beliebter, ist aber keine anerkannte Größe. Bei den Tests würde ich ihn zu den Großpudel zählen, erst recht wenn er aus einer Mischverpaarung entstanden ist.
Ein Liebhaberhund braucht natürlich nicht unbedingt auf alles hin Untersucht werden, vielles lässt sich auf Grund der Eltern ableiten. Aber jeder Hund von dem gezüchtet wird, sollte dementsprächend auch untersucht sein.
Für jeden Liebhaberhund der Sportlich geführt wird wäre eine HD und ED Auswertung sinvoll!
Es ist auch immer wieder erstaunlich, das Deckrüdenbesitzer ihre Rüden nicht testen. Da heißt es dann: "Er ist gesund und hat noch nie kranken Nachwuchs gezeugt". Die Krankheiten die in unseren Pudel stecken sind NICHT an das X oder Y Chromosom gebunden! Beide Geschlechter können die Erbanlage für Krankheiten tragen. Es gibt also auch für den Rüden keine Ausnahme oder Grund nicht zu testen.
Es ist auch immer wieder erstaunlich, wieviele Hündinenbesitzer es in der heutigen Zeit noch zu lassen, ihre Hündin von einem 0-8-15 ungetesteten Rüden decken zu lassen! Sollte man nicht auch etwas Stolz auf das sein was man da macht? Hat man den kein Interesse daran gesunde Hundewelpen das Leben zu schencken? Denkt den keiner an die Spätvolgen für den Welpen und an die Familie die sich einen gesunden Hund wünschen?
Und täglich grüß das Murmeletier ...
Es ist auch immer wieder erstaunlich, wieviele Welpenkäufer einfach so drauf los kaufen. Das Internet ist VOLL mit Information und es gibt Tierärzte wo man nach Auskunft fragen kann. Natürlich ist ein Welpe der "nur so" produziert wurde um ein paar Hundert Euro günstiger aber ich denke nicht, dass man mit einem Lebewesen russisches Roulette spielen muss. Aber warum der arme Hund nun dolle krank ist, müssen Mama und Papa den Kindern dann selber erklären.
Für uns Züchter gibt es mitlerweile eine vielzahl an Tests die wir machen können um etwas sicher sein zu können, dass wir alles versucht haben, gesunde Hunde zu züchten. Aber es sind halt Lebewesen und Mutter Natur macht halt auch mal einen Fehler. Auch ist die Genetik noch nicht komplett aufgeschlüsselt. Aber auch zu wissen, dass es keine 100% Garantie auf einen gesunden Hund gibt nur weil er komplett Getested ist, begründet nicht, das nicht Testen der Zuchttiere.
Es gibt 2 Arten von Untersuchungen. Zum einen die Genetische Untersuchung. Hier wird die DNA des Hundes auf Erbkrankheiten und Inzucht untersucht. Diese Tests geben einen sorfortigen Einbilck in die Gesundheit des Hundes und der zu erwartenden Welpen.
Für den Pudel gibt es folgende DNA tests:
Degenerative Myelopathie, Hyperurikosurie, Maligane Hyperthermie, Neonatale Enzephalopathie, von Willebrand Erkrankung Typ 1 und Typ II, Progressive Retinaatrophie (rcd4-PRA), Cone-rod Dystrophy (cord1-PRA / crd4), prcd-PRA, Osteochondrodysplasie ...
Das Labore My Dogs DNA bietet hier ein sehr gutes Preis/Leistungs Verhältniss und so lassen sich - bis auf ein Test - alle Krankheite bei einem Labor untersuchen. rcd4 müsste man noch in einem anderen Labor testen lassen.
Der zweite Teil wären die klinischen Untersuchungen. Hier bekommt man das Ergebniss des "Ist-Zustandes". Wir wissen dann nur, dass zur Zeit der Untersuchung der Hund gesund ist oder halt nicht. Wir wissen nicht ob er mal krank wird, ob er die genetische Erbanlage für die Krankheiten trägt oder mal Welpen zeugt die erkranken. Durch diese Untersuchungen können wir nur erkrankte Hunde aus der Zucht nehmen und dafür sorgen, dass wir "Gesund" mit "Gesund" verpaaren. Somit haben wir das Risiko von Kranken minimiert, aber leider nicht komplett abgebaut. Zu diesen Erkrankungen zählen HD, ED, PL und Katarakt, bzw alle Augenerkrankungen.
Auf die Autoimmunerkrankungen SA und AD werde ich auf einer gesonderten Seite eingehen.
Bei den DNA Tests gibt es leider eine negative Wende. Immer mehr Züchter schliesen jegliche Testergebnisse auser "A" (frei) von der Zucht aus. Dies führt unweigerlich dazu, dass die genetische Vielfalt noch weiter eingeschränkt und vernichtet wird als es ohnehin schon geschehen ist. Pauschal müssen alle Tests/Untersuchungen und der Charakter der Hunde in Betracht gezogen werden um zu sehen ob eine Paarung gut ist. So lang bei einer Paarung kein "C" (Krank) raus kommt, ist alles Möglich und erlaubt. Hunde die genetisch eine Krankheit tragen also "B" sind, sind weder schlecht noch minderwertig - sie dürfen halt nur mit "A" Zuchtpartnern verpaart werden.
Bei den klinischen Untersuchungen sieht dies leider anders aus. Ein Hund der Krank ist, ist krank und darf somit nicht zur Zucht genommen werden. Erst wenn hier DNA Tests zur Verfühgung stehen ändert sich dies.
Mein Motto lautet:
"Fit For Function"
Auch wenn meine Lockenwölfe nicht immer perfekt sind und hier auch "B" Welpen geboren werden, versuche ich alles dafür zu tun, Welpen zu züchten, die zu gesunden Familienhunde heranwachsen. Die viel Freude bringen, mit ihrer Familie auf Achse sein können und ein langes, gesundes Hundeleben vor sich haben :-)
Es ist nicht immer einfach und auch ich bin schon "vor die Wand" gerannt aber dadurch wurde meine Sicht nur klarer und meine Ziele nur definierter.
PS: Eine detailierte Erklärung was das für Krankheiten sind folgt ein anderes mal. Ansonsten einfach Googlen :-)